Canal Grande

Triest – im Südosten Italiens

Juli 2024

Triest erzählt eine ganz eigene Geschichte – hier wirken die verschiedenen kulturellen Einflüsse der Italiener, Slawen und Germanen.
Auf der Suche nach einem interessanten Ort für einen Kurztrip, wurden wir von diesem Ort angezogen.
Und ich kann euch eines mit Sicherheit sagen: Zum Glück!
Kurz davor konnte ich nicht sagen, dass Triest so interessant für mich klang, doch der Wunsch nach einem Wochenende fern der Heimat und günstig gelegen, brachte uns genau hier hin. Wenn ich dieses Wochenende in einem Satz beschreiben müsste, würde ich sagen:
Triest hat mich mit seiner schönen Energie eingenommen.

Wir planten einen „Low Budget“ Trip, der uns mit Triest absolut gelungen ist. Mit ein wenig Nachforschung ist es von Graz oder einem anderen Zentralen Punkt sehr gut erreichbar – auch öffentlich, wenn ihr, wie wir, ohne Auto unterwegs sein möchtet.
Wir fuhren also mit dem Bus über Villach nach Udine – ebenfalls einer Stadt in Italien über Triest gelegen. Ein kurzer Aufenthalt hier (wir haben die Weiterfahrt nicht sofort gebucht, sondern wollten auch hier ein wenig eintauchen), machte uns mit dem süßen Städtchen vertraut, wo Mittags und am frühen Nachmittag eher weniger Action stattfindet. Ein kleiner Spaziergang durch das Herz Udines zeigte uns jedoch seine netten Gassen und der Hauptplatz lässt erahnen, dass sich hier Abends eine ganze Reihe von Lokalen aneinanderreiht und sich sicher ein netter Punkt für das Abendprogramm findet. In einem kleinen Restaurant der Innenstadt stillten wir unseren Reisehunger mit veganer Pizza für Alex und einem Salat für mich. Wir wussten sofort: Wir waren im Herzen Italiens gelandet – ich liebe den Büffel-Mozzarella in Italien 😉
Relativ schnell stellten wir jedoch auch fest, dass es hier für uns nichts weiter zu sehen gibt.
Stündlich geht von hier der Zug direkt nach Triest weiter, die letzten anderthalb Stunden unserer Hinreise vergingen wie im Flug, wo man doch von da aus perfekt die Landschaft besichtigen kann.
Vor der Ankunft kamen wir durch Miramare, wo wir schon unser heiß ersehntes Meer sahen – der Anblick ein Traum und das Wasser strahlend Türkisblau.

Unsere Unterkunft (wir entschieden uns für ein einfaches Hostel, welches uns für 2 Nächte absolut zufrieden stellte -> bei Interesse empfehle ich dir das HOTELLO Triest) lag mitten im Stadtzentrum etwa 200m vom berühmten Canal Grande entfernt, der ein wenig an Venedig erinnert.
Von hier aus konnte man ganz entspannt mit wenigen Schritten direkt im Geschehen der Stadt sein, in der anderen Richtung ist der Bahnhof in etwa 500m zu erreichen.
Kurz frisch gemacht, wollten wir uns natürlich erst mal umsehen und uns Orientierung verschaffen. Hier kann ich wirklich empfehlen einen ausgiebigen Spaziergang zu machen und in die Energie der Stadt einzutauchen. Die hat nämlich einiges zu bieten – man findet viele Lokale rund um den Canal Grande – in jeder Seitenstraße kann man entspannt die Einkaufsstraßen genießen und on Top kommt man schnell auf den Hauptplatz von wo aus man entspannt an den Hafen von Triest gelangt. Die Größe und Anzahl der Schiffe, Boote und Yachten lässt erkennen dass es sich hier um einen großen Anlegepunkt handelt.

Hier wird es im Sommer erst am Abend etwas angenehmer von den Temperaturen her, weshalb wir erst bei der Dämmerung hungrig wurden. Kein Wunder dass die Italiener erst Abends so richtig wach werden 😉
Alex und ich bevorzugen uns vegan zu ernähren, weshalb wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Lokal machten. Fündig wurden wir gegenüber der Fußgängerzone – eine Lokalmeile mit Restaurants aller Art für jeden Geschmack!
Wo es in anderen Ländern unserer Meinung noch an Ernährungsalternativen mangelt, kann in Triest auch gut vegan gegessen werden. Hier wird übrigens auch der begehrte Kaffee mit Milchalternativen angeboten. Und wer schon mal von Triest gehört hat, weiß auch, dass diese Stadt berühmt für guten Kaffee ist.

In Partylaune? Diejenigen werden hier auch bestimmt fündig werden. Rock Pubs, Discotheken, Straßenveranstaltungen – es ist für alles gesorgt und wenn man dann auch noch ein wenig aufgeschlossen ist und sich mit den Einheimischen unterhält oder nach Empfehlungen fragt, wird sicher gut geführt.

Wer mich kennt, weiß, dass Sport für mich auch im Urlaub am Programm stehen darf – in Triest im Hochsommer, empfehle ich eher früh Morgens aufzustehen – bei 33 Grad, wie wir es tagsüber hatten, ist Sport sonst eine sehr heiße Angelegenheit. Morgens durch die Innenstadt und am Hafen entlang zu laufen, macht jedoch gut wach und hat sicher auch einiges fürs Auge geboten – der Hauptplatz ist riesig und da kann man auch mal die ein oder andere Kniebeuge ausführen – denn die Stadt schläft Samstags und Sonntags gerne aus 🙂

Tagesprogramm und eigentlich unser einzig wirklich geplantes Ziel, war es, das berühmte Schloss Miramare zu sehen. Wir packten also unsere Badesachen in einen Rucksack und beschlossen kurzerhand (nach Recherche 7,6km direkt am Wasser entlang) vom Hostel aus dorthin zu wandern.
Hier sind wir bei meinem persönlichem Highlight angelangt:
Unterwegs kauften wir uns noch ein paar Dinge fürs Frühstück ein, wir wollten gerne am Meer ein Picknick einlegen. Im Hostel bekamen wir eine Karte von Triest, wo wir auf dem Weg nach Miramare 3 Strände bzw. Badestellen eingezeichnet hatten – das nutzten wir aus.
Zwar finde ich das Wort Strand hier übertrieben, jedoch gibts hier saubere und schöne Betonstege wo schon am Vormittag gerne Besucher liegen und das Wasser genießen. Auch ein Park war hier zu finden und somit unser perfekter Picknickplatz.
Auf dem weiteren Weg entstanden auch diese tollen Fotos, die ihr oben seht.
Der Eindruck vom Vortag über das klare Wasser, hat uns nicht getäuscht – hier sieht man sehr weit hinaus bis auf den Grund des Meeres.

Wir liefen etwa 1 Stunde zum Schloss Miramare – der Anblick lohnt sich schon bevor man sich überhaupt ein Bild vom gesamten Anwesen machen konnte. Der Eintritt um das Schloss innen zu besichtigen kostet etwa €12, wir wollten jedoch nur durch den wunderschönen Schlosspark spazieren und den botanischen Garten besichtigen. Hier verteilen sich auch die Menschentrauben sehr gut.

Auf dem Rückweg beschlossen wir uns abzukühlen und fanden bald schon einen geeigneten Platz. An solch warmen Tagen gibt es doch nichts herrlicheres als im Meer ein paar Runden zu schwimmen.
Auch für Erfrischung sorgen hier verschiedene Bars, die alle paar Meter am Steg entlang zu finden sind.

Busfahren in Triest ist günstig und das Netz gut ausgebaut, man zahlt für eine Stundenkarte etwa €1,45.
Unser spontaner Einfall wäre auch noch eine Fährenfahrt in das kleine nahegelegene Dorf Muggia zu unternehmen, wovon man vieles hört, leider war es uns zeitlich nicht möglich – die Fahrten gehen leider nur alle 3 Stunden bis 18 Uhr Abends. Das wird dann auf jeden Fall bei unserem nächsten Besuch nachgeholt.

Zum Abschluss und für alle Frühstücksfans – die Bäckereien haben auch Sonntags geöffnet und man findet sehr gute Croissants in allen möglichen Variationen. Lecker!

Die Heimreise am Sonntag wurde sehr spontan organisiert – wer günstig reisen möchte, kann sich hier über verschiedene Portale erkundigen. Wir hatten die Auswahl aus Mitfahrgelegenheiten, Bus- oder Zugreise. Für Spontanentschlossene darf ich jedoch auch dazu sagen, dass es dann einfach auch etwas dauern kann, bis man zu Hause ankommt. Was uns jedoch sehr gut gefallen hat: Wir hatten so die Möglichkeit noch andere Orte zu erkunden. Unser erster Bus ging von Triest nach Ljubljana – diese Stadt steht nun bestimmt auf unserem nächsten Kurztripprogramm.
Mit einem Zwischenaufenthalt von 3 Stunden, konnten wir uns hier unseren ersten Eindruck verschaffen – und ihr merkt – der gefiel uns 🙂
Die gesamte Reise (Hin- und Abreise plus Hostel) kosteten uns somit für 3 Tage und 2 Nächte knapp €140 pro Person und hatte für uns gesprochen absoluten Mehrwert.

Gute Reise! Eure Tamara


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