Hirschegger Alm – an der Kärntner Grenze

Diesmal führt unsere Tour an die Steirische/Kärntner Grenze, auf eine schöne Almwanderung.
Empfehlenswerte Jahreszeit ist sicher ab Anfang Mai, denn dann haben auch schon die Berghütten geöffnet, wo wir im April leider noch Pech hatten.
Trotzdem eine wunderschöne Tour – aber lest selbst 🙂

Tourdaten:
Länge: 18,8km
Höhe: auf dem Weg ca. 903hm aufwärts, höchster Punkt: 1.777hm
Dauer: ca. 5h Gehzeit

Am Osterwochenende durften wir uns spontan für eine Tour entscheiden, weg aus der gewohnten Umgebung stieß ich auf die Hirschegger Alm, die zu den empfohlenen , schönen Wanderrouten der Steiermark zählt.
Also packe ich am Ostermontag Morgen meine Wandersachen, schnüre die Stiefel und schon gehts los. Wetter? Ein Traum, zumindest bei uns in Graz – vorhergesagt jedoch auch auf unserer Route.
Wir starten in Hirschegg auf einem großen Parkplatz nicht weit von der Kirche und schon sehen wir die ersten Wegweiser.
Fasziniert war ich vor allem von der Vielfalt des Weges, wer gern etwas sieht, ist hier richtig!
Es führt uns erst eine Straße am Bach entlang, am Rande entdecken wir noch alte Wassermühlen bis unsere Route abzweigt und uns ein steiles Stück hinauf in den Wald führt.
Immer wenn ich in einen Wald komme und in Richtung Berggipfel marschiere, atme ich bewusst die frische Luft ein und durch den Regen in den vergangenen Tagen, öffnet sich hier meine Lunge besonders. Ich liebe das!

Nach einer Weile kommen wir auf eine Lichtung und befinden uns vor einer weiten Wiese.
Hier muss ich schmunzeln, denn ich bin leicht erstaunt dass keine fünf Meter neben uns ein kleines Hochlandkalb auf der Wiese grast. Ohne Zaun, direkt neben dem Wanderweg und weit und breit kein weiteres Vieh zu sehen.
Fröhlich schmatzt es weiter und beobachtet uns mit ruhigen Augen. Gott, ist das süß. Am liebsten hätte ich es mitgenommen oder wäre einfach hingegangen und hätt es gestreichelt…

Schließlich verfolgen wir unseren Weg weiter aufwärts und kommen nun durch dichteren Wald, der kaum einen Blick auf die Landschaft in der Umgebung frei gibt, bis wir schließlich aus dem Wald spazieren und auf ein weites Feld kommen, nicht weit entfernt entdecken wir die Bartholomäuskapelle, die wie angegeben auf unserer Route liegt. Ein perfektes Örtchen für eine kurze Verschnaufpause.
Die Kapelle hat an der Tür ein kleines Spähfenster und ist innen voll ausgestattet, jedoch nicht zu begehen. Nach dem kurzen Blick ins innere setzen wir unsere Tour fort.

Nun gehts an einem Feldweg entlang und nicht mehr lange brauchen wir zur ersten Hütte.
Die Saureishütte liegt auf 1.620hm und würde eine tolle Raststation sein, hätte sie schon geöffnet. Hier nehmen wir kurz einen Energieriegel zu uns und trinken ein paar Schluck.
Andreas, mein Begleiter sucht hier in der Nähe einen Geocache, denn auf diesem Weg kam er selbst noch nicht vorbei. Allerdings ohne Erfolg, denn ein umgestürzter Baumstamm macht die Suche sehr schwierig.
Hier oben merke ich zum ersten Mal den starken Wind und muss meine Jacke wieder anziehen, unweit von uns liegen noch ein paar Schneefelder, was um diese Jahreszeit schon mal vorkommen kann.

Wir müssen einen Bach überqueren, um weiter nach oben zu gelangen. Durch Schnee und Matsch ist der Weg nicht so leicht zu erkennen, aber wir kämpfen uns tapfer Step by Step nach oben.
Hier ist uns zum ersten Mal ein intensiver Weitblick möglich über das umliegende Bergland. Auf der Anhöhe ist es aber noch sehr kahl und der Wind bläst uns weiter um die Ohren. In der ferne sehe ich noch Schneebedeckte Berggipfel die etwas höher als wir uns befinden, rausragen. Wir kommen schließlich an sowas ähnlichem wie einem Zaun vorbei, der wohl die Grenze zu Kärnten verdeutlicht und immer wieder sehen wir einige Gesteinsformationen für die dieser Weg bekannt ist: Man nennt sie die „sieben Heufuhren“ und „Öfen“. Einige Kilometer gehen wir auf dieser Höhe entlang und sind somit auf dem höchsten Punkt der Route angekommen.

Und dann steigen wir wieder etwas ab und kommen erneut durch einen Wald, bis wir die nächste Hütte erreichen: Die Bernsteinhütte. Auch diese hat leider geschlossen, hier ist es jedoch sehr angenehm weil die Sonne schön zu den Tischen scheint und der Wind durch die Bäume in der Nähe abgefangen wird. Da ich schon hungrig bin, packe ich meine mitgebrachte Jause aus und biete Andreas (der sich auf die Hütten verlassen hätte) ein paar meiner Snacks an.
Hier genießen wir noch einige Minuten und sind uns nun einig: Ein kleiner Powernap in der Sonne wäre jetzt optimal, entscheiden uns aber dagegen um wieder weiter zu kommen.
Noch einen Geocache in dem Umkreis aufgabelnd, schlendern wir nun immer weiter bergab durch den dichter werdenden Wald, bis wir schließlich an einer Straße rausgelangen und merken, dass wir wohl schon wieder im oberen Dorf Hirschegg gelandet sind. Doch der Schein trügt, so schnell ist unser Ausgangspunkt noch nicht erreicht, denn unsere Route zeigt noch einen Weg von etwa 40 Minuten an.
Wir stehen nun am oberen Ende einer langen Skipiste, die schon vor Jahren geschlossen haben musste und müssen etwas suchen, bis wir unsere Markierungen wieder finden. Schließlich zeigt uns der Wegweiser wieder einen Weg durch den Wald an, immer an der Grenze zur Skipiste entlangführend. Da wir jedoch schon müde Beine haben und nicht mehr über Stock und Wurzeln hinunter stolpern wollen, beschließen wir einfach den Hang hinunter zu spazieren.
Ein Tipp an dieser Stelle: nehmt am besten wirklich den markierten Weg, der sollte zumindest für die Knie etwas schonender sein.
Wir wussten ja nicht wie lang diese Piste ist 😉

Endlich kommen wir nun Richtung Ortschaft, wo unser Auto parkt und spazieren noch an einigen Kühen vorbei, bis wir schließlich wieder an der Kirche stehen wo wir los starteten.

In Summe möchte ich diese Tour als sehr schön und abwechslungsreich beschreiben, doch möchte ich trotzdem nochmal hervorheben, dass wir bei einem erneuten Versuch auf jeden Fall die Jahreszeit besser wählen würden 🙂

Habt ihr Lust bekommen auf diese schöne Almen-Wanderung?

Eure Tamara

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