Schöckl – Der Grazer Hausberg
Jeder Wanderbegeisterte hat auch seine Favoriten.
Als Kind waren es bei mir definitiv die Ötschergräben, denn dort hat mich mein Vater oft mitgenommen.
Seit ich in Graz lebe und da“s erste Mal auf den sogenannten „Grazer Hausberg – den Schöckl“ gewandert bin, stand ziemlich schnell fest, dass mein Favorit in der neuen Heimat gewählt wurde.
Mit diesem Weg verbinde ich tatsächlich nur positive Erinnerungen und da oben ist eine ganz besondere Energie spürbar.
Beim ersten Mal startete ich alleine, unterwegs traf ich jedoch einen Weggefährten und konnte somit am Weg mehr entdecken, als mir alleine möglich gewesen wäre.
Ich sage euch – es macht durchaus Sinn offen zu sein und Einheimische kennen zu lernen, denn so kommen die besten Dinge zustande…
Heute möchte ich euch mitnehmen auf meine letzte Tour – mit organisierter Wandergruppe, die es zu einem besonderen Erlebnis machte. Mit dem starten von organisierten Touren über eine App, entdeckte ich auch wie viel Spaß mir sowas macht, welch tollen Leute sich hier zusammen finden und wie sich immer wieder bestätigt: Man lernt nie aus.
Start: 8.30Uhr in Andritz Ursprung, wo auch unser allgemeiner Treffpunkt ist. Der Name kommt von einer Urprungsquelle wie ich an diesem Tag erfahren durfte.
Es stellt sich schnell heraus – die Gruppe versteht sich und wir haben den selben Sinn für Humor. Perfekt – besser kann es nicht starten!
Durch meine Begleiter stellt sich auch heraus, dass ich urprünglich angedachten Weg immer verkehrt rum ging. Aber es macht nichts, es ist und bleibt meine liebste Runde und unterwegs sammeln wir noch unseren letzten Begleiter auf.
„Meine Runde“ führt uns also ein Stück weit durch die Ortschaft, dann über eine kleine Brücke, steil hinauf in den Wald. Auf solchen Waldwegen geht es nun stetig bergan.
Die Gruppe hat nun Gelegenheit sich besser kennen zu lernen und ich freue mich sehr zu sehen dass sich alle gut unterhalten und richtig Stimmung aufkommt. Der Schmäh läuft und die Motivation für den doch nicht leichten Anstieg steigt. Zusätzlich bin ich stolz, dass diese Gruppe nicht von Langsamkeit geprägt ist, nein wir sind flott in der Zeit. Das hatte ich mir besser gar nicht vorstellen können.
Nach etwa einer halben Stunde Gehzeit kommen wir aus dem Wald auf eine Straße. Es ist ersichtlich, dass hier einige örtliche Landwirte wohnen und Vieh ist links und rechts an der Straße zu sehen. Ein kurzer Check von Andreas, der sich hier wirklich als Talent herausstellt, was GPS betrifft, ob wir noch auf Kurs sind und schon gehts wieder weiter bergauf wieder in ein Waldstück hinein. Dies ist wohl die längste Strecke durchgehend bergauf bis wir auf eine Gabelung gelangen an der wir uns entscheiden müssen wie unser Weg weiter verläuft.
Gabi macht einen tollen Vorschlag – ein Abstecher auf den Niederschöckl – den ich selber noch nicht kenne und so steht unser Weg fest. Etwa 15 Minuten entlang des Weges folgt wieder ein schmaler Anstieg etwas steiler hinauf der uns zu einem kleinen Aussichtspunkt mit Kreuz bringen soll. Auch diesen Eindruck wollen wir mitnehmen.
Langsam regt sich bei uns der Hunger und wir beschließen an besagtem Ort eine Pause einzulegen und unsere mitgebrachte Jause zu verzehren.
Ach, herrlich hier oben mit Weitblick über die Landschaft.
Außerdem entstehen hier bereits neue Ideen für weitere Touren, was mich sehr seelig stimmt. Ich denke daran, eine Partie gefunden zu haben mit der es wirklich Spaß macht Touren zu gehen.
Nach unserer Rast führt der gleiche Weg wieder bergab. Unten ist die Stelle mit der Möglichkeit einen letzten 15minütigen Weg nach Oben zum Schöckl Gipfelkreuz zu gelangen. Ich habe etwas Respekt davor, denn ich weiß wie fordernd dieser Weg für manche ist, die Gruppe ist jedoch völlig gewillt da hoch zu gehen und den Ausblick zu genießen!
Also los…
Was haben wir hier rauf geschwitzt, denn es war nun Mittagszeit und selbst die Temperaturen am Berg steigen auf knapp unter 30 Grad im August.
Und doch haut mich der Anblick von ganz oben immer wieder vom Hocker. Und ja, auch alle anderen sind stolz und freuen sich darüber es geschafft zu haben.
Hier darf unser Gruppenfoto entstehen – eine tolle Erinnerung und ein super Andenken an diesen Tag.
Kurze Besprechung – wir merken, unser Durst wird immer größer. Aber hier oben ist auch echt viel los und wir möchten es lieber gemütlich, was uns auf die Idee bringt einfach wieder eine Weile runter zu wandern und bei der Johann-Waller Hütte einzukehren.
Allerdings liegt die auf der anderen Seite des Berges und sind nun in der prallen Sonne unterwegs. Man merkt, die Gruppe hat einen kurzen Energieabfall nach dem Anstieg und auch ich wurde eben etwas müde. Andreas lotst uns jedoch perfekt und auf kürzestem Weg zur Hütte.
Endlich angekommen – wir freuen uns riesig auf unseren Durstlöscher. Für die meisten steht ein Bier an, für andere gibts einen Radler – VERDIENT!
Womit wir allerdings weniger gerechnet haben, sind die langen Wartezeiten darauf.
Durch den Feiertag haben sich hier doch auch einige Leute hergewagt und der Kellner scheint etwas überlastet zu sein.
Als wir unsere Erfrischung endlich in den Händen halten, wurde unsere Ungeduld jedoch sogleich wieder in Freude verwandelt und es wird gemütlich geschwatzt, gelacht und es ergeben sich tolle Gespräche. Es war so toll, dass wir sogar beinahe die Zeit übersehen und schon bald stellten wir fest, dass beinahe 2 Stunden vergangen waren.
Weiter gehts – motiviert machen wir uns auf den Weg zurück. Diesmal den Weg entlang der eigentlich unser Aufstieg werden sollte und kommen glatt noch an einigen Herrlichen Aussichtspunkten vorbei. Der Abstieg sollte von der Hütte noch 2 Stunden dauern und wir wollten uns challangen und beschließen es in 1,5 Stunden zu schaffen.
Unterwegs hatten wir jedoch so viel Spaß dass wir glatt noch ein wenig trödeln mussten und noch eine kleine Rast an einem Art Spielplatz einlegen 🙂
Ach, diese Kinderherzen!
Schließlich führt uns ein letzter Waldweg hinab auf eine steile Betonstraße, an der wir sicherstellten, in kürze wieder bei unserem Ausgangspunkt gelandet zu sein!
Was für ein toller, erlebnisreicher Tag!
Wer die Tour gerne nachgehen möchte oder einen tollen Tag am Schöckl verbringen will, hier stelle ich euch noch einen passenden Link dazu rein. Denn eines steht fest – der Schöckl ist auf viele Arten und Weisen ein tolles Ausflugsziel und bietet Spaß und Abenteuer für Groß und Klein!
Alles Liebe und viel Freude,
Tamara