Zeitreise – Burgen- und Schlösserwanderung Deutschlandsberg
Facts dieser Tour:
Länge: etwa 20km
Aufstieg: ca. 500hm
Es empfiehlt sich für diese Tour den ganzen Tag einzuplanen und die einzelnen Abschnitte zu genießen.
Sehenswertes:
Burg Deutschlandsberg, Wolfgangikircherl, Schloss Hollenegg, Schloss Frauenthal
Einkehrmöglichkeiten:
Gasthaus Gregorihansl, Golfclub Schloss Frauenthal

Als Niederösterreicherin liebe ich Wanderungen bei denen man in andere Zeiten eintauchen kann. Im Waldviertel und in der Wachau gibt es viele Schlösser und Ruinen zu bestaunen, das fehlte mir im Raum Graz erst mal ein wenig.
Doch mit Organisation der Gruppe, die vor allem am liebsten zusammen wandert und durch regelmäßigen Austausch, stellte sich heraus, dass es auch ein paar Orte in der steirischen Gegend zu erkunden gibt, die man mit einer schönen Wanderung verbinden kann.
Ich freu mich euch von der tollen Burgen- und Schlösserwanderung um Deutschlandsberg berichten zu können.
Wie immer traf sich die Fahrgemeinschaft am Grazer Bahnhof um gemeinsam Richtung Schilcher Weinstraße zu düsen. Unser Ausgangspunkt war die Lassnitzklause in Deutschlandsberg, wo noch einige zu uns stießen. Besonders wertvoll machte diese Tour das Mitkommen von zwei lieben Ortsbewohnern und Wanderliebhabern, die uns auf dem Weg mit coolen Infos versorgen konnten und so auch noch ein Eintauchen in vergangene Zeiten versprachen.
Unser Weg startet gleich mal mit tollen Ausblicken. An der Lassnitz entlang geht es bergauf Richtung Burg Deutschlandsberg und führt uns neben Wasser über einen bunten Blätterboden der den Herbst mehr als deutlich erkennen lässt und geht über verwurzelte schmale Waldwege etwa eine halbe Stunde bis ganz nach oben. Hier kommen wir an ein paar sehenswerten Örtchen, wie eine kleine Holzhütte und einem Denkmal in Stein gemeißelt, vorbei. Dann führt uns der Weg direkt hinaus auf den Parkplatz vor der Burg, wo wir schon mit einem herrlichen Blick ins Tal belohnt werden. Unsere Gruppe wie immer sehr lustig motiviert und gesprächig, was uns als Gruppe ausmacht und warum wir immer wieder gern zusammen kommen.
Im Innenhof gibt es erst mal ein paar Auskünfte über den Bau und die Restaurierung der Burg. Im Haubenlokal könnte man Mittags wunderbar bei Aussicht speisen und in der Burg selbst werden Führungen durch das Burgmuseum angeboten.
Nach etlichen Fotos geht unsere Wanderung jedoch schon weiter, denn das war nur der kleinste Abschnitt.
Über einen schmalen Weg stapfen wir auf der anderen Seite der Burg hinab und folgen erst mal eine Zeit lang der Straße, bevor uns der längste Anstieg mit 400hm bevorsteht. Die Straße führt uns ein Stück durch Ort, danach folgt der erste Aufstieg abwechselnd durch Weingärten, kleinen wenig befahrenen Straßen und an schönen alten Häuschen vorbei bis wir wieder auf einen steilen Waldweg kommen der uns dem Wolfgangikircherl immer näher bringt. Man kann diese schon sehen auf dem noch fernen Hügel oben, aber erst kommen wir noch an der kleinen dazugehörigen Kapelle vorbei. Es ist nun kurz vor Mittag und unsere Tour ist mit einem Mittagessen beim Almgasthaus Gregorihansl geplant. Ein Vorarlberger Wirtshauspaar das angeblich die beste Küche zaubert.
Wir treten ein ins urige Stüberl und werden von einem schroffen Wirten begrüßt. Etwas überraschend für die Ortsunkundigen, aber mit einem Lächeln abgetan von jenen die schon öfter hier waren. Wir werden schnell aufgeklärt. Der Wirt hier hat eine eigene Art, aber die Gäste kommen wegen der guten Küche gern immer wieder hier her. Es empfiehlt sich unbedingt vorab zu reservieren, denn ist hier viel los und der Wirt gestresst, kann es auch mal passieren, dass man hier kein Essen bekommt 😉
Gemütlich wird getratscht und die Kraftreserven wieder gut aufgefüllt bevor wir weiter starten.
Nächster Point ist das vorher erwähnte Wolfgangikircherl mit herrlicher Aussicht, welches nicht weit oberhalb unseres Wirts liegt. Hier bieten sich zahlreiche Fotokulissen und auch unser schönes Teamfoto entsteht hier im Holzherz.
Ein kleines Stück weiter oben kann man die Kirche besichtigen und feststellen, dass es sich hier um einen Ort handelt auf den die Einheimischen sehr stolz sind.
Von da kann man verschiedenen Wanderwegen folgen.
Mein Blick fällt auf das Schild „Kreuzwehstein“.
Ich frage nach, und werde aufgeklärt. Es handelt sich um einen Stein dem nachgesagt wird, nach Berührung Schmerzen im Rücken zu mindern. Ich denke eine Art energetischer Kraftort.
Wir gehen also ein Stück in diese Richtung der uns jetzt eher abwärts führt und zwischen Wald und Wiese wechselt. Hier sind auch viele Tiere zu besichtigen: wir sehen unzählige Kühe, Schafe, Ziegen und auch ein Feuersalamander kreuzt unseren Weg.
Hier wirds mal kurz lustig, denn am Weg finden wir viele Kastanien und Eicheln und natürlich kommen in manchen von uns die Kinder zum Vorschein und eine kleine Schlacht startet.
Ach, war das lustig.

Wir haben nun etwa 2 Drittel unseres Weges hinter uns und schauen jetzt schon auf unser nächstes Etappenziel: Schloss Hollenegg.
Als wir dort ankamen, wurden wir von einem wunderschönen Schlossgarten überrascht mit uralten Bäumen und einer Fläche so groß wie eine Parkanlage. Ins Schloss kommt man jedoch nur in einem Monat des Jahres: im Mai.
Dann hat die Fürstin ihre Designtage und jeder kann alles im Innenbereich besichtigen.
Dieses Schloss ist also im Privatbesitz und dient seit nicht all zu langer Zeit der Familie auch als Hauptwohnsitz.
Hinter dem Schloss kann man angeblich zur passenden Jahreszeit außerdem die schönsten und größten Rhododendren und Rosen besichtigen.
Weiter geht es auf einem gemütlichen Art Feldweg entlang, wo wir an Büffel vorbei kommen und unser letzter Abschnitt steht uns bevor.
Dieser Teil ist noch mal mit einem längeren Stück Gehzeit verbunden – wir kommen noch bei angelegten Teichen und einer kleinen Ortschaft vorbei, wandern hoch in einen Wald der um diese Jahreszeit noch zum Pilze sammeln einlädt und kommen schließlich zum Schloss Frauenthal, wo man sich heute auch Wohnungen mieten könnte und sich ein riesiger Golfplatz nebenan befindet. Hier hätte man noch mal die Möglichkeit bei steirisch regionaler Küche einzukehren.
Wir legen noch einen kurzen Halt ein und werden von unserem diesmaligen Organisator mit selbstgebackenen Brezen belohnt, die wir genüsslich verzehren.
Der Rückweg führt uns erst durch Deutschlandsberg, die letzten Kilometer entlang bis wir wieder an der Lassnitz spazieren und die letzten Schritte zum Parkplatz antreten und super happy und zufrieden ausgepowert wieder zurück Richtung Graz fahren.